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Kurzvideos über Grundlagen der Evidenzbasierten Medizin – Teil 2: Confounding, Zufallsfehler und Bias

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Was ist beim Interpretieren von Studien zu beachten und wie können Fehlerquellen, die zu verzerrten Ergebnissen führen, möglichst vermieden werden? Das ist das Thema unseres zweiten Kurzvideos aus der Serie zu Grundlagen der Evidenzbasierten Medizin.

Studien haben immer das Ziel, so gut als möglich den wahren Effekt einer Intervention abzubilden. Sogenannte Störfaktoren können genau das aber manchmal verhindern und zu verzerrten Ergebnissen führen. In unserem zweiten Video stellen wir drei Fehlerquellen vor, die diese Gefahr mit sich bringen: Confounding, Zufallsfehler und Bias.

Confounding kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „verwirren“ oder „durcheinanderbringen“. Genau das tun Confounder auch – sie verwirren uns bei der Interpretation und führen dazu, dass wir falsche Schlüsse über Ursachen und Wirkungszusammenhänge ziehen. Ein Beispiel: Wir beobachten, dass ein hoher Kaffeekonsum mit schlechter Herzgesundheit zusammenhängt. Bei genauerem Hinsehen stellen allerdings fest, dass speziell Personen, die viel rauchen ein erhöhtes Risiko für Herzerkrankungen haben. Raucherinnen und Raucher trinken auch häufig Kaffee. Würde man den Faktor „Rauchen“ nicht in die Analyse miteinbeziehen, könnte man den falschen Schluss ziehen, dass Kaffeetrinken für die Herzgesundheit schädlich ist.

Es gibt Confounder, die man im Vorfeld einer Studie kennt und die man berücksichtigen kann (z.B. Einteilung der Gruppen in Raucher und Nichtraucher). Es gibt aber auch Confounder, die unbekannt sind. Die einzige Möglichkeit mit diesen umzugehen ist eine Randomisierung – also ein zufälliges Zuteilen der StudienteilnehmerInnen auf die Studienarme.

Zufallsfehler treten auf, wenn das Ergebnis der Studie zufällig vom echten Effekt in der Population abweicht. Wichtig hierbei ist, dass diese Abweichung keine bestimmte Richtung hat. Der Zufallsfehler schlägt vor allem bei kleinen Studien zu. Bei einer Studie mit 40 Personen könnte es leicht passieren, dass Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, privater und beruflicher Hintergrund sich trotz zufälliger Gruppenzuteilung ungleichmäßig auf die Studienarme aufteilen. Nehmen wir an, dass sich in einer Gruppe mehr ältere Personen befinden als in der anderen. Wenn dann diese Personen am Ende der Studie einen schlechteren Gesundheitszustand haben, kann das mit der Intervention zusammenhängen, es kann aber auch daher kommen, dass diese Personen älter waren. Zufallsfehler können durch umfangreiche Stichprobengrößen eingedämmt werden.

Bias sind systematische Fehler, die beim Design, der Durchführung, oder der Auswertung der Studie entstehen können. Beispielsweise kann das Wissen darüber, wer zur Interventions- und wer zur Vergleichsgruppe gehört, zu Verzerrungen führen. Um das zu vermeiden, werden StudienteilnehmerInnen und Studienpersonal häufig „verblindet“ – das heißt sie werden nicht informiert, wer in der Interventions- oder Kontrollgruppe ist.

Es gibt eine Vielzahl von Bias-Arten, Selektions-Bias, Performance-Bias, Mess-Bias und Attrition-Bias werden in unserem Video näher erklärt, weil sie zum kritischen Bewerten von Studien sehr wichtig sind. Generell gilt, dass Bias bei der kritischen Beurteilung von Studien nicht direkt gemessen werden kann, sondern nur indirekt über die Beurteilung des Studiendesigns und der Ausführung der Studie. Bias kann also durch gutes Studiendesign, gute Durchführung der Studie und angemessene Auswertung der Daten minimiert werden.

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Text: Barbara Nußbaumer-Streit, Claudia Christof

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