Radfahren ist umweltschonend, gesund und auf kurzer Strecke in den meisten Städten mit Abstand am schnellsten. Doch wohin mit den Radlern – auf eine eigene Spur, eine eigene Fahrbahn, einfach auf die Straße oder gar auf den Fußweg? Dabei geht es nicht nur um die Frage, wo sie am besten vorwärts kommen, sondern auch um die Frage, wo sie am ehesten unverletzt bleiben.
Wie unser aktueller Blogshot zeigt, ist die Frage aus der Perspektive der Verletzungsgefahr nicht zu beantworten – es fehlt schlicht an guter Forschung. Fahrradinfrastruktur ist keine Kleinigkeit, jedes Jahr kommt es zu tausenden Verletzten und allein in Deutschland starben 2015 insgesamt 378 Radfahrer.
Die Infrastruktur ist sowohl finanziell als auch gesundheitlich ein bedeutsames Thema. Ob und wie Fahrradwege gebaut werden sollen, kann die Politik mangels Forschung aber nicht evidenzbasiert entscheiden. Der Cochrane Review hilft hoffentlich dabei, dieses Problem bewusst zu machen.
Nicht immer nur Pillen
Zwei Dinge zeigt dieser Cochrane Review in aller Deutlichkeit: 1. Niemand weiß, welche Form von Radweg am besten für die Gesundheit von Radfahrern ist. 2. Studien zur Gesundheit gehen weit über Medikamententests hinaus – bauliche Maßnahmen, Verkehrsregeln, Unfallverhütung – all diese Dinge wirken sich auf die Gesundheit von Menschen aus und können in methodisch guten Studien untersucht werden. Im Idealfall verrät uns letztlich die Evidenz, welche Entscheidungen die Gesundheit der Gesellschaft verbessern können.
Übersetzung Blogshot: Aline Flatz, Erik von Elm
Autor Artikel: Jörg Wipplinger