Capetown

Cochrane Deutschland ist dabei: Global Evidence Summit 2017 in Kapstadt

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Der Global Evidence Summit (GESummit 2017, 13. – 16. September 2017 in Kapstadt) ist in der internationalen Kongresslandschaft 2017 ein Höhepunkt: Fünf internationale Organisationen und Institutionen – Cochrane, Campbell, das Guidelines International Network, das Joanna Briggs Institute und die International Society for Evidence Based Healthcare – bündeln in dieser Konferenz ihre Ressourcen um unter anderem den ‚state of the art’ einer evidenzbasierten Gesundheitsversorgung zu präsentieren. Cochrane Deutschland freut sich sehr, an dieser Konferenz teilnehmen zu können. Einige der TeilnehmerInnen beschreiben hier ihre Erwartungen an das Event sowie ihre individuellen Kongress-Beiträge.

Der Summit vereint erstmals fünf führende internationale Organisationen, die sich seit etlichen Jahren erfolgreich mit Knowledge Translation, d. h. Wissensgenerierung, Synthese und Implementierung, beschäftigen. Dabei wenden sie insbesondere die Methodik der systematischen Übersichtsarbeiten an und entwickeln diese weiter. Neu beim Summit ist, dass sich eine solche Konferenz über verschiedene Themengebiete und Anwender- und Nutzergruppen erstreckt. Dies ist Ausdruck der Akzeptanz von evidenzbasiertem Vorgehen bei gesundheitsbezogenen Entscheidungen auf individueller, institutioneller oder auch gesellschaftlicher Ebene. Die zentrale Frage ist “What works?“, und die Antworten hierauf werden u. a. mit Hilfe der Techniken von Systematischen Übersichtsarbeiten geliefert.

Der Kongress ist ein weiterer Schritt, das Konzept einer evidenzbasierten Gesundheitsversorgung weltweit zu verankern. Ein ambitioniertes Ziel, zu dessen Erreichung wir von Cochrane Deutschland beitragen wollen, auch durch die Präsentation unserer Arbeit, über die wir ausführlich berichten wollen.

Hier ein kurzer Blick auf einige aus unserer „Cochrane Deutschland GESummit-Crew“:

Katharina Kunzweiler – Physiotherapeutin, MPH
Eine fehlende oder unvollständige Publikation von Studienergebnissen führt zu Wissensverlust. Zudem führt es zu einer falschen Wissensbasis für daraus abgeleitete medizinische Entscheidungen. Ein Mittel, dieser Entwicklung entgegenzusteuern, ist die Registrierung klinischer Studien (inkl. deren Ergebnisse).
Damit wird die Existenz einer Studie dokumentiert und Ergebnisse werden nach Studienende festgehalten. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Transparenz in der Medizin. Auf dem Global Evidence Summit in Kapstadt werden wir mit einem Poster unser Projekt vorstellen, in dem wir überprüft haben, wie viele im Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS) registrierte und beendete Studien Ergebnisse veröffentlicht haben. Plenary 1, Mittwoch, 13. September 2017, 12:30 bis 14:00 Uhr

Christine Schmucker – Senior Researcher, Dr. sc. hum.
Meine Motivation, am Global Evidence Summit teilzunehmen, begründet sich zum einen darin, dass wir unsere neuesten Projektergebnisse zum Thema „Netzwerkmetaanalysen in der Leitlinienentwicklung“ vorstellen werden, zum anderen bietet mir ein so großer internationaler Kongress viele Gelegenheiten, mich mit exzellenten Wissenschaftlern auszutauschen. Darüber hinaus werde ich mich inspirieren lassen, wie man gemeinsam Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung angehen kann. Halls 1 and 2, Freitag, 15. September 2017, 12:30 bis 14:00 Uhr

Harriet Sommer – Mathematikerin, Dipl.-Math.
Mein Forschungsschwerpunkt sind Metaanalysen, insbesondere Netzwerkmetaanalysen. Netzwerkmetaanalysen sind Erweiterungen der konventionellen paarweisen Metaanalyse und ermöglichen es, mehr als zwei Therapieoptionen miteinander zu vergleichen.
Hierbei gewinnt die frei verfügbare Statistik-Software R mehr und mehr an Bedeutung. Auf dem Global Evidence Summit in Kapstadt geben mein Kollege Guido Schwarzer und ich zwei Workshops, in denen wir die Software vorstellen. Ziel der Workshops ist, die TeilnehmerInnen zu befähigen, die Software anzuwenden, selbstständig Therapieeffekte mit R zu bestimmen und auch Netzwerkmetaanalysen durchzuführen. Ich freue mich jetzt schon darauf, die Fortschritte der Teilnehmenden zu sehen. Workshop “Use R! An Introduction to Meta-Analysis with R”: Roof Terrace Room, Donnerstag, 14. September 2017, 14:00 bis 15:30 Uhr. Workshop “Use R! Network Meta-Analysis with R”: Meeting Room 2.63, Freitag, 15. September 2017, 11:00 bis 12:30 Uhr

Ingrid Toews – M.Sc.
Auf dem Global Evidence Summit stelle ich Forschungsergebnisse und laufende Aktivitäten von Cochrane Deutschland vor. Zu den Forschungsprojekten gehört zum einen eine Langzeitstudie zu den Auswirkungen der Einhaltung von Leitlinien zur Berichterstellung auf den Journal Impact Factor.
In einem anderen Projekt haben meine Kolleginnen und ich ROBINS-I, ein relativ neues Tool zur Bewertung des Risikos für Bias in nicht-randomisierten Studien angewandt, und ich werde über unsere Erfahrungen berichten. Auf einen Austausch, wie andere Wissenschaftler das Tool benutzen, bin ich sehr gespannt. Meeting Room 1.61, Donnerstag., 14. September 2017, 11:00 bis 12.30 Uhr
Besonders freue ich mich auf die Special Session zu Disseminationsbias unter der Leitung von Simon Lewin. Hier können interessierte Teilnehmer darüber diskutieren, wie die Auswirkungen von Disseminationsbias in der qualitativen Forschung festgestellt werden können. Dies ist vor allem für Evidenzsynthesen qualitativer Studien wichtig, welche bei Cochrane eine immer sichtbarere Rolle spielen. Ballroom West, Donnerstag., 14. September 2017, 16:00 bis 17:30 Uhr

Während und nach dem GES werden wir Sie auf unserer Cochrane E-Mail-Liste (Abonnieren auf cochrane.de) sowie über Twitter und Facebook über Highlights und Ergebnisse informieren.

Das Summit auf Twitter und Facebook:
Twitter: @GESummit ; hashtag #GESummit17
Facebook: facebook.com/globalevidencesummit

Text (Einleitung, Schluss): Gerd Antes

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