Reis, Getreide, Mais: Menschen in Entwicklungsländern ernähren sich hauptsächlich von diesen Grundnahrungsmitteln. Das klingt gesund, ist es aber nicht, denn besonders Kleinkinder und Frauen entwickeln aufgrund der einseitigen Ernährung einen Zinkmangel.
Zink ist ein wichtiges Spurenelement und spielt eine wichtige Rolle, besonders um bei Kleinkindern das Immunsystem zu stärken, die Verdauung in Gang zu halten, das Wachstum und die Fortpflanzung zu sichern. Eine übermäßige Zufuhr an Getreide- oder Vollkornprodukten kann die Aufnahme von Zink blockieren. Der Grund: vor allem rohe pflanzliche Produkte enthalten Phytinsäure, die die Aufnahme von Zink hemmt. Phytinsäure ist in den Fasern von Getreideprodukten enthalten, üblicherweise werden diese Fasern mit dem Vermahlen entfernt.
Problematische Ernährung
Menschen in einkommensschwachen Ländern ernähren sich hauptsächlich von Getreideprodukten, der Körper kann das lebensnotwendige Zink nicht aufnehmen, es kommt zu einem Zinkmangel. Die Folgen sind häufige Infektionen, Durchfälle, weil der Körper nicht ausreichend widerstandsfähig ist und aufgrund dessen auch hohe Kindersterblichkeit. Um den Mangel auszugleichen, schlagen Ernährungsprogramme eine Anreicherung der Nahrungsmittel mit Zink vor. Doch diese Strategie bringt keine eindeutig nachhaltige Verbesserung, so ein aktueller Cochrane-Review.
Nutzen ist nicht eindeutig
Hat eine Zinkanreicherung Auswirkungen auf den Zinkspiegel im Blut? Unter diesem Aspekt hat die Cochrane Public Health Gruppe acht Studien mit mehr als 700 Teilnehmern aus Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika ausgewertet. Aufgrund der geringen Teilnehmerzahlen sind die Ergebnisse nicht eindeutig klar. So hat sich gezeigt, dass eine Anreicherung mit Zink zwar einen geringen Vorteil bringt, der Zinkspiegel im Blut gering höher wird – aber nur, wenn es als einziges Spurenelement verabreicht wird. Wird Zink in Kombination mit anderen Spurenelementen der Nahrung beigefügt, sind kaum oder keine Verbesserungen ersichtlich. Das Risiko von Untergewicht oder Unterentwicklung von Kindern ist mit und ohne Zinkgabe vergleichbar.
Eine Zinkanreicherung hat zwar keinen nennenswerten Vorteil, aber auch keine unerwünschten Auswirkungen, wie beispielsweise auf den Eisen- oder Kupferstoffwechsel. Übrigens: Die ideale Zinkzufuhr beträgt 7 bis 15 mg pro Tag, am besten durch tierische Produkte, wie Fleisch, Geflügel, Eier und Milch. Europäer sind – eine ausgewogene Ernährung vorausgesetzt – ausreichend mit Zink versorgt.
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http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/14651858.CD010697.pub2/abstract