Konzentrationsschwierigkeiten nach Chemotherapie – was hilft Betroffenen?

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Im Verlauf einer Krebserkrankung erhalten Betroffene häufig eine nicht-lokale, also eine systemische Behandlung, wie z.B.: eine Chemotherapie. Bei 70% der Behandelten wirkt sich diese auf die kognitiven Leistungen aus. Ein Cochrane-Review hat untersucht, ob begleitende, nicht-medikamentöse Behandlungen, wie Meditation oder Computer-gestütztes Gehirntraining diese Funktionsstörungen vorbeugen oder lindern können.

Frühere Diagnosen und bessere medizinische Behandlungen haben dazu beigetragen, dass Menschen mit der Diagnose Krebs häufiger überleben und länger leben als früher. Bei Darmkrebs beispielsweise stieg die Überlebensrate in den letzten 15 Jahren von 50% auf 60%.

Nebeneffekt „Chemo-Nebel“

Viele Betroffene haben aber mit langwierigen Folgen der Krebsbehandlung zu kämpfen. 7 von 10 Überlebenden leiden unter kognitiven Funktionsstörungen, wie nachlassende Gedächtnisleistung. Das Lernen, die Konzentration und das Treffen täglicher Entscheidungen fallen ihnen schwer. Diese Einschränkungen können Nebeneffekte einer systemischen Krebsbehandlung wie z.B.: einer Chemotherapie sein. Landläufig werden diese kognitiven Probleme als „Chemo-Nebel“ oder „Chemo-Gehirn“ bezeichnet.

Wie wirken ergänzende Therapien?

Ein aktueller Cochrane-Review hat untersucht ob nicht-pharmakologische Interventionen bei Personen, die zuvor eine systemische Krebstherapie erhielten, Auswirkungen auf kognitive Leistungen haben.

Insgesamt wurden 6 Interventionen im Rahmen von 5 Studien untersucht. Jeweils 2 Studien testeten Computer-gestütztes Training, sowie Programme für kognitive Bewältigungskompetenzen, jeweils eine Studie fokussierte auf Meditation, sowie Bewegungsintervention. Alle 5 Studien untersuchten Brustkrebs-Patientinnen – insgesamt 235 Frauen.

Die wichtigsten Ergebnisse

Die Ergebnisse legen nahe, dass das Training kognitiver Fertigkeiten und das Training kognitiver Bewältigungskompetenzen zur Verbesserung der Gedächtnisleistung und für die Lebensqualität nützlich sein können. Es gab nicht genug Evidenz um etwas über die Wirksamkeit von Meditation und Bewegungsübungen auf die Gedächtnisleistung sagen zu können.

Die Qualität der Evidenz war jedoch niedrig, sodass keine verlässlichen Empfehlungen für oder gegen diese Interventionen gegeben werden können. ‚Es bleibt unklar was Betroffenen gut helfen kann um kognitive Funktionsstörungen zu verringern oder die kognitive Funktionsfähigkeit bei Menschen, die systemische Therapien zur Krebsbehandlung erhalten haben, aufrechtzuerhalten. Eine Reihe von Studien sind im Laufen, die darauf abzielen, präzisere Aussagen treffen zu können, ob und welche Interventionen zur Verbesserung und Erhaltung kognitiver Leistungsfähigkeit wirksam sein könnten.

Hier geht’s zum Cochrane-Review

http://www.cochrane.org/de/CD011325/interventionen-bei-kognitiven-storungen-aufgrund-von-nicht-lokalisierten-krebstherapien-wie

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