Restless Legs Syndrom

Kribbelige Beine mit Opioiden ruhigstellen?

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Für Menschen mit Restless-Legs-Syndrom (RLS) sind Opioide  eine Behandlungsmöglichkeit, wenn sie auf gängige Therapien nicht ansprechen. Wie wirksam und wie sicher sind diese Substanzen bei RLS-Betroffenen? Ein Cochrane-Review ist dieser Frage nachgegangen.

Opioide haben nicht den besten Ruf. Doch gäbe es diese Substanzen nicht, ließen sich starke Schmerzen nicht bekämpfen. Opioide wirken aber nicht nur schmerzstillend sondern auch beruhigend und werden u.a. in der Anästhesie eingesetzt.

Eine häufig nicht erkannte Krankheit

Das Restless-Legs-Syndrom ist eine unterschätzte und häufig nicht erkannte Erkrankung. Etwa 5 bis 10 Prozent der Bevölkerung, dabei gehen die Schätzungen jedoch weit auseinander, leiden unter dem Syndrom der „unruhigen Beine“. Sie verspüren den ständigen Drang, die Beine bewegen zu müssen. Hinzu kommt ein Kribbeln und Ziehen. Diese Zustände treten besonders in Ruhepositionen auf. Wenn der Betroffene sich bewegt, vergehen sie wieder. Etwa 2 bis 5 Prozent der Erkrankten müssen jedoch täglich Medikamente einnehmen, um die Symptome zu lindern.

Stoffwechsel aus der Balance

Als eine der Ursachen gilt eine Fehlfunktion im Dopaminhaushalt. Dopamin gilt landläufig als „Glücksbotenstoff“ und wirkt antriebssteigernd. Der Erkrankung liegen also Stoffwechselfehlfunktionen zugrunde, sie wird mit ähnlichen Medikamenten wie Morbus Parkinson und Epilepsie behandelt. Bei Betroffenen, die auf diese gängige Therapie nicht ansprechen, wird oft ein Therapieversuch mit Opioiden unternommen. Diese Substanzen müssen jedoch mit Bedacht eingesetzt werden, da ein dauerhafter Gebrauch zu Abhängigkeit, eine Überdosis sogar zum Tod führen kann.

Nur eine aussagekräftige Studie

Ein brasilianisches Review-Team hat nach Studien in allen Sprachen, auch nicht veröffentlichen, zum Opioid-Einsatz bei RLS gesucht, fand letztlich aber nur eine randomisiert-kontrollierte klinische Studie mit 304 Teilnehmern. Darin wurde eine Kombination aus dem Opioid Oxycodon und dem Opioid-„Gegenspieler“ Naloxon mit einem Scheinmedikament (Placebo) verglichen. Die Probanden nahmen 12 Wochen lang täglich 2 Tabletten ein. Bei den Personen in der Opioid-Gruppe haben sich Lebens- und Schlafqualität stärker verbessert als bei jenen in der Placebo-Gruppe. 42 % zeigten nach 12 Wochen nur noch geringe oder keine Symptome mehr. In der Placebo-Gruppe verschwanden die Symptome bei 12 %. Allerdings litten Personen in der Medikamenten-Gruppe häufiger an Nebenwirkungen, wie Müdigkeit, Schläfrigkeit und Magen-Darm-Beschwerden – nämlich 84 %. Unter Placebo berichteten 69 % von unerwünschten Wirkungen.

Wann sind Opioide sinnvoll?

Die Review-Autoren folgern aufgrund dieser Evidenz von  moderater Qualität, dass Opioide Patienten mit RSL zwar helfen könnten, diese Substanzen jedoch nur mit Vorsicht und bei ausreichender klinischer Erfahrung verabreicht werden sollten, um Missbrauch und Abhängigkeit zu verhindern.

Hier geht’s zum Cochrane Review:

http://www.cochrane.org/de/CD006941/anwendung-von-opioiden-beim-restless-legs-syndrom

Hier geht’s zum Cochrane Review:

http://www.cochrane.org/de/CD006941/anwendung-von-opioiden-beim-restless-legs-syndrom

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